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Offene Tür + Lesung: Schwere(s)Los

11 Mai 2019

Liebe Freundinnen und Freunde von Schwere(s)Los!

Mit dem kommenden Samstag beginnt in Freiburg die Woche der Inklusion. Auch wir sind dabei und laden Sie und dich herzlich ein zu unserem Tag der offenen Tür am Samstag, 11. Mai ab 14 Uhr und um 19 Uhr zur Autorenlesung der Schauspielerin und Autorin Bettina Kenter-Götte. Was darf erwartet werden?

Wir beginnen um 14 Uhr mit einer tänzerischen und musikalischen Intervention zum Mitmachen. Danach kann:

- ein gambisches (vegetarisches) Mahl verzehrt werden. Es kochen junge Männer, die sonst auf dem Stühlinger Kirchplatz anzutreffen sind und die bei uns im Rahmen des Projekts "Kankurang", das die Aufführung eines gambischen Kulturfestivals vorsieht, eingebunden sind  - und die bereits mehrfach unter Beweis gestellt haben, dass sie ALLE kochen können.

- an einem Gemeinschaftsbild gemalt werden zum Thema "Barriere frei: 900 Jahre Freiburg - alles inklusive? Eine Utopie....."

- mit unseren neu hinzugekommenen Kunsttherapeutinnen von "Räume für Kunst und Therapie" eine Tonskulptur erstellt werden.

- Informationen zu unseren Angeboten eingeholt werden.

- Kaffee und Tee getrunken werden.

Um 19 Uhr folgt eine Veranstaltung der Freiburger Linken in unseren Räumen, bei der unser BettlerChor den musikalischen Part übernimmt:

"Heart's Fear - Hartz IV -

Geschichten von Armut und Ausgrenzung“ -

Jetzt schlägt's Hartz IV- daran werden wir uns nie gewöhnen

Veranstaltung mit Bettina Kenter-Götte, München und dem Freiburger BettlerChor am Samstag, den 11. Mai 2019, 19:00 im Projektraum von Schwere(s) Los! e.V., Kleineschholzweg 5, 79106 Freiburg

Bettina Kenter-Götte* ist eine deutlich vernehmliche Stimme gegen die Hartz-Gesetze, Gesetze des Sozialabbaus, mit ihren verhängnisvollen gesellschaftlichen Folgen wie Spaltung der Gesellschaft, Niedriglöhnen, Kinder- und Altersarmut und zunehmende Obdachlosigkeit.

Bettina Kenter-Götte beschreibt mit klaren Worten die Unmenschlichkeit des Hartz IV-Systems, die sie selbst erlebt hat. Hartz IV spaltet unsere Gesellschaft und gefährdet den sozialen Frieden. Hartz IV, Armut per Gesetz, ist ein gravierender Verstoß gegen Menschenrechte und Menschenwürde; Hartz IV bedeutet Psychoterror, bedeutet Einstieg in einen steilen sozialen Abstieg voll von Schikanen und Willkür. Total-Sanktionen, die ein winziges Minimum an Menschlichkeit wie eine ärztliche Notfallversorgung nur als Almosen zulässt. Warum dulden wir das weiterhin? Unrecht wird zu Recht umdeklariert!

Am 16. August 2002, bei einer Feierstunde im Französischen Dom zu Berlin, stellte Peter Hartz das 343 Seite dicke Konzept zur Reform des deutschen Sozialsystems und Arbeitsmarktes vor, nach dem er wenige Monate vorher den Vorsitz der Kommission „Moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt“ übernommen hatte.

Peter Hartz sagte damals: „Heute ist ein schöner Tag für die Arbeitslosen in Deutschland“. Mehr höhnische Herablassung ist wohl kaum denkbar und... unter dem Motto „Mut zum Frieden und zur Veränderung“ verkündete Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) am 14. März 2003 in seiner Regierungserklärung die Agenda 2010. Er sagte „Wir werden Leistungen des Staates kürzen, Eigenverantwortlichkeit fördern und mehr Eigenleistung von jedem Einzelnen abfordern müssen“

Kinder sind das größte Armutsrisiko für Familien, insbesondere für alleinerziehende Mütter und Motiv der Verachtungskampagnen niederträchtiger Medien und Politiker gegen arme Familien, Erwerbslose, arme Senior*innen, Behinderte, chronisch Kranke, also Hartzer, Parasiten, Bodensatz... .

Gegen „die unerträglichen Lobpreisungen des hartz-gausigen Sozialabbaus , dessen Folgen überall erkennbar sind wie Spaltung der Gesellschaft, Niedriglöhne, Kinder- und Altersarmut und zunehmende Obdachlosigkeit“ steht Bet-tina Kenter-Götte auf, sie hat alles selbst erlebt.

*Bettina Kenter-Götte, 1951, aufgewachsen in einer Theaterfamilie, eigenes Schauspieldebüt 1970, Autorin, Schauspielerin

 

Wir freuen uns auf einen Tag mit vielen guten Gesprächen und Anregungen - auf Sie und auf dich!

 

Es grüßen herzlich

Maren Moormann und Michael Labres